Wintergemeinschaftfahrt 2002 nach Björnliden / Schweden

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Donnerstag, 31.01.2002 - Der Tag vor der Abreise: Um kurz vor 16 Uhr komme ich nach Hause, das Telefon klingelt - Am anderen Ende ist ein Faxgerät. Wie ich am Rufnummernspeicher sehe hat es der Absender bereits sechs mal versucht. Also schnell auf's Faxgerät umleiten: Es ist ein Fax der Stena Line - unserer Fährgesellschaft für morgen. Inhalt: Fähre ist technisch nicht in Ordnung - liegt in Göteborg und fährt morgen nicht ! -Na SUPER !!! Alternativ können wir einen Tag später fahren (wollen wir natürlich nicht), oder über Frederikshavn in Dänemark. Stena will sich um ein Hotel in Göteborg bemühen, kann aber vorerst keine Garantie geben, dass wir, wenn wir kurz vor Mitternacht in Göteborg ankommen auch ein Hotel haben werden - Noch mal: Na SUPER !
Gegen 17 Uhr 30 dann ein Fax: Hotel in der Innenstadt geht klar - Parkhaus in der Nähe. - Aber wie hoch darf ein Fahrzeug sein, damit es in das Parkhaus passt ? - Also Fax an das Hotel, der T4 ist schliesslich 1,95 m hoch. - Warten auf eine Antwort. 22 Uhr 25 die Antwort ist da - Alles klar - Parkhaus soll 2,2 m freie Höhe haben.
Morgen um kurz vor 10 Uhr soll es losgehen.

Freitag, 1.02.2002 Der Tag  der Abreise: Um 9:45 Uhr fahren wir los, wir kommen sehr gut voran, besser als gedacht, und so sind wir schon um 16 Uhr 30 in Frederikshavn. - Tauschen die Ticket und warten bei strömendem Regen im Auto darauf, dass wir auf die Fähre können. Kurz vor 20 Uhr ist es so weit wir fahren auf die Fähre, die dann etwas verspätet ablegt. In Göteborg fahren wir um 23:15 Uhr von der Fähre und sind 10 Minuten später auch schon im Hotel. Neben dem Eingang liegt ein offensichtlich angetrunkener Jugendlicher. Der Parkhausteil des Hotels im Parkhaus des Einkaufszentrums "Nordstan" ist mit elektronischen Zugangskontrollen ausgestattet, genauso wie jede einzelne Etage des Hotels. - Scheint nicht ganz so sicher zu sein ! Ganz wohl ist uns nicht die ganzen Sachen im Auto zu lassen. Das Hotel Scandic Europa wird als Mittelklassehotel mit 460 Zimmern bezeichnet. Mittelklasse ist aber vielleicht schon etwas zu hoch angesetzt, wenn man von unserem Zimmer ausgeht. Gegen Mitternacht geht es dann ins Bett.

Samstag, 2.02.2002 Ab 7:30 Uhr gibt es Frühstück im Hotel und das ist recht ansehnlich. Wir schlagen uns die Bäuche voll, angesichts der langen Autofahrt von heute. 8:30 Uhr wir machen uns auf den Weg die 630 km nach Björnliden zu fahren. Ohne eine Pause fahren wir bis 16:30 Uhr.Unser Haus GSB 233 Fast die ganze Fahrt regnet es bei um die 5°C stark. In Björnliden sind es zwar nur noch +2°C, aber es taut. Ca. 80 cm Schnee liegen noch und man kann nur hoffen, dass es bald wieder kälter wird. Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet haben geht es das erste Mal in die Sauna. Alle Jahre zuvor hatte ich ausreichend Werkzeug, Messgeräte usw. mitgenommen, nie hatten wir sie wirklich benötigt. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal darauf verzichtet, und schon am ersten Abend hätten wir einiges davon dringend benötigt.

Sonntag, 3.02.2002 Erst einmal ausschlafen. Nach dem Frühstück erkunden wir zu Fuß das Feriendorf. Mal sehen, ob im Haus 199, welches wir eigentlich wollten, wirklich jemand wohnt. Lövåsgården - Loipe 10 kmDanach geht es auf die "Milspår" - der 10 km Loipe. Die Loipe führt am Hotel Lövåsgården vorbei, wo wir wieder die Beiwagen-Motorradfahrer sehen, die wir schon die letzten Jahre immer wieder hier getroffen haben. Bei einer Abfahrt  in der Loipe habe ich das Pech und lande auf dem Rücken. Ich rutsche noch ein Stück und so hat der vereiste Schnee Gelegenheit meine Kleidung am Rücken hochzuschieben. Später stelle ich fest, dass ich einen netten großen blauen Fleck davongetragen habe. Zum Wetter: Am Morgen hatten wir wohl knapp unter Null Grad, gegen Mittag scheint bei +4°C die Sonne. Heute bekommen wir die Sauna wenigstens schon auf 85°C, gestern haben wir nur knapp 80°C geschafft.

Montag, 4.02.2002 Am Morgen taut es immer noch. Für mein heutiges Geburtstagsfondue benötige ich noch einige Zutaten. - Also fahren wir in das 30 km entfernte Idre. Bei der Abfahrt beginnt es zu schneien. Als wir in Idre ankommen schneit es heftig in großen Flocken.Unser Haus von Innen Mittags liegt die Temperatur nun bei Null Grad, und es kommt die Hoffung auf, dass es bei anhaltendem Schneefall nun doch endlich kälter wird. In Idre hat sich einiges verändert: Schon bei unserer Ankunft am Freitag mussten wir feststellen, dass das Turistenbüro nun in einem neuen Gebäude liegt, aber (noch) nicht ausgeschildert ist. - Einer der zwei Geldautomaten ist auch nicht mehr da, macht aber nichts, da sie sowieso nebeneinander lagen. Die Post hat ihr eigenes Ladenlokal beim ICA aufgegeben und ist jetzt im Konsum integriert. Am Nachmittag machen wir einen schönen Winterspaziergang bei herrlichem Schneefall durch das Feriendorf. Am Geburtstag gibt es natürlich auch Kaffee und Kuchen. Vor dem abendlichen Festessen wird noch einmal versucht die Sauna richtig heiß zu bekommen, aber auch heute bekommen wir nicht mehr als 85°C in das kleine Räumchen. Es folgt das Fondue und Bier vom Fass. Mit Einbruch der Dunkelheit hört es auf zu schneien, dafür geht die Temperatur nun nach unten.Schneeüberhang an unserem Haus

Dienstag, 5.02.2002 Die tiefste Temperatur in der Nacht liegt bei -13°C; am Morgen sind es noch -5°C und es beginnt wirder starkt zu schneien. Wir fahren zum Idre Fjäll und wollen dort die 15 km Loipe zum Burusjö hinter uns bringen. Bei starkem Schneefall, Temperaturen knapp unter Null und hartem Wind geht es los. Die ersten paar Schritte sind gerade gemacht, da stellen wir fest: der Schnee haftet so stark an den Ski, dass wir praktisch nicht vorwärts kommen. Erst als ein Loipengerät vorbei kommt geht es in der neuen Spur etwas besser. Da das Gerät aber nicht die Burusjö-Loipe spurt, entschliessen wir uns auf die 10 km - Loipe auszuweichen. Da es aber weiter sehr stark schneit ist die Loipe rasch wieder zu, und der Schnee haftet um so mehr an den Ski. Mittlerweile sind wir langsamer, als wenn man zu Fuss unterwegs wäre. Als dann der Abzweig kommt, an dem man sich entscheiden muss, ob man 10 km oder 7,5 km laufen will, nehmen wir die 7,5 km. Nach über zwei Stunden sind wir wieder am Auto, tolle Leistung für 7,5 km !!! - Aber es war mindestens so anstrengend wie die 15 km unter guten Bedingungen. Beruhigend ist nur, dass es den meisten anderen Läufern auch nicht besser erging. Auf dem Rückweg fahren wir noch mal in Idre beim Supermarkt vorbei. Am Ferienhaus angekommen liegen auf unserem abschüssigen Parkplatz gut 10 cm Neuschnee. Das Idre FjällWir laden das Auto aus, dabei sehe ich, dass die Radkästen voll mit Schnee sind. Der Auspuff des Zuheizers ist komplett dicht - was für eine Fehlkonstruktion ! Ich pule den Schnee aus den Radkästen und möchte noch einmal eine kurze Runde fahren, damit der nun in den Bremsen hängende Schnee noch wegfliegt. Ich habe jedoch keine Chance mehr - der Parkplatz ist so glatt, dass auch Anschieben nicht reicht. Glücklicherweise liegen im Haus zwei Fussmatten, damit geht es. Wir gestalten den Parkplatz etwas um und hoffen, dass es morgen besser klappt. Etwas zum Idrefjäll: Es hat wieder einige Umbauten gegeben. Im Langlauf-Startbereich gibt es jetzt ein Stadion und die Loipenführung wurden dem Stadionbereich angepasst. Ein weitere Parkplatz ist nun am Stadion / Langlaufzentrum vorhanden.

Mittwoch, 6.02.2002 Der Tag beginnt mit -10°C und Sonnenschein.Wir fahren wieder zum Idre Fjäll. Dort machen wir bei herrlichstem Wetter Abfahrt bzw. Langlauf. Tagsüber liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Als wir an unserem Haus ankommen ist die Temperstur schon wieder bei -8°C. Gegen 19.30 Uhr, ich will mir gerade auf dem Herd einen kleinen Snack zubereiten, geht die Dunstabzughaube aus, einige Lampe werden merklich dunkler und der Fernseher geht aus. Im Vorratraum finden wir den Sicherungskasten und die etwas klägliche Beschriftung dazu. Ein an der Wand hängender Trafo, er war sonst immer an ist auch aus. Witzig: Wenn man den Herd einschaltet, dann werden die Lichter etwas heller. - Aber zu Kochen reicht es leider nicht. Nach einigen Versuchen komme ich zu dem Schluss, dass eine Phase des Drehstroms nur noch mit geringer Spannung vorhanden ist.10 km Lipe am Idre Fjäll Der Fernseher wird über ein Verlängerungskabel an eine Steckdose angeschlossen, die wohl an einer anderen Phase hängt. Gekocht wird auf dem Spiritusbrenner des Fonduegerätes. Einzig der Trafo im Vorratsraum, der wie wir herausbekommen haben, das Vorwärmkabel für unseren Hauswasseranschluss ansteuert läuft, da er auch an der "Schwachen Phase" hängt, nicht. - Da es Draußen zunehmend kälter wird, hoffen wir, dass unser Wasseranschluss nun nicht einfriert. Auch die Heizleistung der im Haus zur Wärmeerzeugung vorhandenen Heizkörper leidet natürlich unter dem Fehlen der ausreichenden Spannung auf einer Phase. - Je nachdem wie lange dieser Zustand andauert, könnte es also etwas kälter in unserem Haus werden. Die Heizungen im Wohnzimmer laufen nur, wenn der Warmwasserboiler oder der Herd an sind !

Donnerstag, 7.02.2002 Morgens sind draußen -13°C und im Wohnzimmer vielleicht +13°C. Unser "Stromproblem" besteht weiterhin. Auf dem Weg zum Idre Fjäll fahren wir beim Turistenbüro vorbei und melden den "Strommangel". Die nette Angestellte will den Hausbesitzer anrufen und fragt noch, ob er in Haus dürfe, wenn wir nicht da sind. - Wir bejahen dies. Am Fjäll haben wir wieder herrlichstes Winterwetter mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach dem Schilaufen kaufen wir noch kurz in Idre ein und fahren dann zu unserem Haus. Wir sind gespannt, ob jemand da war. - Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein, zumindest besteht das Problem weiterhin. Da sich bis 16.00 nichts getan hat, versuche ich den Betreuer des Hauses direkt anzurufen, sowohl auf der Festnetznummer, als auch Mobil geht nur ein Anrufbeantworter ran - ich spreche bei der Mobilnummer also auf Band. - Mal sehen was passiert. Nichts passiert ! - Es kommt niemand und das Problem besteht weiterhin, auch die Sauna kommt nur noch auf knapp 80°C - immerhin !Vildmarkens Nästet - beim Idre Fjäll

Freitag, 8.02.2002 Morgens ist es im Haus wieder etwas kühl, obwohl es draußen nur -5°C sind. Wir haben gestern Abend noch beschlossen heute noch mal nach Norwegen zu fahren. Wir fahren  nach Elgå und laufen dort ein wenig über den Femundsee. Auf dem Rückweg fahren wir an den "Sjöstuga" - der Seehütte am Grövelsjö vorbei und nehmen dort die traditionelle Waffel mit Moltebeeren zu uns. Als wir wieder am unserem Haus sind beginnt es wieder zu schneien. Leider müssen wir heute ja schon wieder packen, denn morgen geht es ja schon wieder zurück.Auf dem Weg nach Elgå / Norwegen

Samstag, 9.02.2002 Um 5 Uhr stehen wir auf, machen noch den Rest sauber und dann geht es um 6.10 Uhr los Richtung Göteborg. - Wo wir um 14.30 Uhr ankommen. Um 17.00 Uhr checken wir ein und sind kurz darauf auch schon auf der Fähre. Zu unserer Freude gibt es wieder das Buffet (incl. Getränke). - Damit und später mit einem Abschlussbier beenden wir praktisch diesen Urlaub.

Sonntag, 10.02.2002 Wir nehmen noch das Frühstücksbuffet auf der Stena Scandinavica zu uns und verlassen um 9.10 Uhr die Fähre in Kiel. Zweieinhalb Stunden später ist sie dann definitiv zu Ende - die Wintergemeinschaftsfahrt 2002 der Interessengemeinschaft Nordland.

Autor: Olaf Ristau
Letzte Bearbeitung 10.2.2002
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